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Wendsche Kärmetze

"Es war einmal" auf der Wenschen

So viele Erzählungen beginnen mit: ,,Es war einmal." Auch meine Geschichte beginnt: ,,Es war einmal vor vielen Jahren." Es war Wendener Kirmes und Jung und Alt freute sich auf diesen Tag Schon morgens in der Früh fuhren die Bauern ihr Vieh zur Tierschau Auch ich war pünktlich zur Eröffnung da In langen Reihen standen die Kühe, Rinder, Pferde und Schafe. Das Kleinvieh stand etwas abseits, wo auch schon viele Kinder die Tiere mit leuchtenden Augen bewunderten. Es war herrliches Wetter, richtiges Kirmeswetter und alle Besucher waren in fröhlicher Stimmung.

Für die Preisrichter war es nicht einfach, die Sieger der schön gewaschenen und geputzten Tiere zu ermitteln und zu premieren, denn für mich waren sie alle gleich schön. Die Damen und Herren hatten ihre schönste Sommer-kleidung angezogen, denn die Wendschen hatten Feiertag, ein großes Fest: Ihre "Wendsche Kärmetze".

Da sah ich ein Paar. Ein Seniorenpaar. Der Mann im dunklen Anzug und weißem Hemd, die Frau im dunklen Kleid mit weißem Spitzenkrägelchen. Ein wunderschönes Paar, dachte ich, wie ein Hochzeitspaar aus früherer Zeit Wie alt mögen sie sein, 65 oder 70 Jahre oder noch älter? Ich war beeindruckt von der Fürsorge des Mannes, mit welcher Liebe er seine Frau an den Tieren vorbei führte. Man sah, dass sie in ihrem Leben viel gearbeitet hatten. Ich hörte aus ihrem Gespräch, dass auch ihre Kühe dort in der Reihe standen. Sie sprachen ,,Wendsches Platt", ihre Muttersprache.

Ich verließ die Tierschau und der Kirmestrubel nahm mich gefangen. Es duftete nach gebrannten Mandeln, nach Zimt und Gewürzen. Es gab noch nicht die rasanten Fahrgeschäfte wie heute Ich sah das Riesenrad, die Schiffschaukel, das Kettenkarussell, die Raupe, das Kinderkarussell und noch einige mehr Als ich durch die Hünsborner Straße, auch Rummel genannt, ging, sah ich wieder dieses Paar, sie gingen Händchen haltend langsam von Stand zu Stand Sie kauften Hosenträger, Hosenklammern, Taschentücher und Schuhriemen, halt alles was man zum täglichen Leben braucht. Sie verstauten alles in eine Aktentasche, welche er bei sich trug. Dann kaufte er ihr ein Herz, ein Lebkuchenherz und hing es ihr um Es war für mich ein Paar wie Im Märchen, bescheiden und so liebevoll. Ich dachte solche Liebesbeweise wären nur etwas für junge Leute. Auf dem Herz stand: ,,Ich liebe Dich, warte auf mich. Auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Nun wurde erst einmal mit alten Bekannten ein Bier getrunken.

Spät er saßen sie bei Arns (Seberins) auf der Bank und sahen dem Kirmestreiben zu. Sie nahmen sich Zeit, das Verweilen tat ihnen gut Sie packten aus ihrer Aktentasche Butterbrot und Waffeln aus und ließen sich?s gut schmecken. Ganz stolz saßen sie dort, ein Paar in festlicher Kleidung.
Wie oft hatten sie wohl schon die Wendsche Kärmetze besucht? Vielleicht hatten sie sich hier kennengelernt und feierten ein Jubiläum. Dass sie glücklich waren, zeigten ihre heiteren Gesichter. Sie freuten sich sicher das ganze Jahr auf die Kärmetze, es war immer ihr Fest gewesen, ihre ,,Wendsche Kärmetze'.

Wie gerne hätte ich ihnen gesagt, dass ich ihnen ihr Glücklichsein gönne, am Abend ihres Lebens und ihnen noch viele Sonnentage wünsche, so wie heute.

Von vielen Kirmesbesuchern wurden sie begrüßt. Hier sahen sie alte Freunde und Bekannte, die sie schon längere Zeit nicht mehr gesehen hatten. Es wurde gelacht und erzählt, auch das gehörte zur Wendschen Kärmetze, auch heute noch.

Jedes Jahr, wenn ich zur Wendschen Kärmetze gehe, denke ich an diese alten Leutchen die nicht nur in jungen sondern auch in älteren Jahren viel Freude auf unserer Wendschen Kärmetze hatten.

Ich habe später in Erfahrung gebracht, wer dieses Paar war Es waren die Eheleute Wilhelm und Setta Fischbach aus Döingen Sie sind beide 1973 verstorben Frau Fischbach am 14.05.1973 an einem Schlaganfall. Herr Fischbach am 14.06.1973 vermutlich aus Heimweh nach seiner Frau.

Autor: Lidwina Cordes 

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