Der extrem starke Regen am 06.05.2024, der in der Ortschaft Ottfingen zu einer wiederholten Überschwemmung von Straßen und Grundstücken im Bereich der Großmicke geführt hatte, veranlasste die Gemeinde Wenden in der Folgezeit dazu, eine tiefergehende Ursachenforschung und darauf aufbauende Sicherungsmaßnehmen zu entwickeln.
Einige Anlieger hatten in den letzten Wochen und Monaten ihren Unmut in Richtung Gemeindeverwaltung adressiert. Von Untätigkeit, Kanalnetzüberlastungen, unzulässigen Einleitungen von befestigten Flächen, neuen Wohn- und Gewerbeflächen sowie mangelhafter Gewässerunterhaltung war zu hören und in Presseberichten zu lesen. Dies hat Bürgermeister Bernd Clemens dazu bewegt, den Vorwürfen in einer Pressekonferenz im Vorfeld zu einer Sondersitzung zum Umweltausschuss, entgegenzutreten.
Als Folgemaßnahmen aus dem Ereignis im Mai ist aktuell das „Forschungsinstitut Wasser und Umwelt“ der Uni Siegen mit der Entwicklung eines Frühwarnsystems für die Ortschaft Ottfingen beauftragt. Daneben wird von einem Ingenieurbüro ein Klimafolgenanpassungskonzept mit dem Schwerpunkt Hochwasser/Überschwemmung für das Gemeindegebiet entwickelt.
Aus beiden Projekten verspricht sich die Gemeinde die Identifikation von Schwachstellen und daraus resultierende Empfehlungen. Mit diesen sollen dann Maßnahmen vor neuen extremen Starkregenereignissen umgesetzt werden, um langfristig eine verbesserte Überflutungsvorsorge sicher zu stellen. Ein Ausbau der Pegelsituation an kleineren Gewässern und die Etablierung von Frühwarnsystemen sind weitere Instrumente, zu denen erste Erfahrungen mit dem Siegener Projekt in Ottfingen gesammelt werden. Dadurch sollen frühzeitige Eigenschutzmaßnahmen ermöglicht werden.
Durch die anerkannte Expertise von Jörg Wieland von der Uni Siegen (Forschungsinstitut Wasser und Umwelt, Universität Siegen) fand in der Sondersitzung des Umweltausschusses der Gemeinde eine sachliche Diskussion über die Gegebenheiten an der Großmicke statt.
Gegenüber der Presse konnten Bürgermeister Bernd Clemens, Fachbereichsleiter Christof Wurm und die neue Klimafolgenanpassungsmanagerin Alexandra Preuß-Ochel die bisher durchgeführten Maßnahmen sowie das weitere Vorgehen seitens der Gemeinde präzise erläutern und Fragen beantworten. „Ich hoffe,“ so erklärte der Verwaltungschef, „dass wir doch einige Vorwürfe der Betroffenen entkräften konnten und wir alle dank der Unterstützung durch die Uni Siegen und des Ingenieursbüros optimistischer in Zukunft schauen können, wenn uns der nächste Starkregen erwischen sollte.“
Weitere Bausteine für den Hochwasserschutz müssen aber auch Eigenvorsorge zum Objektschutz sowie die wasserrechtlichen Grundlagen zum richtigen Verhalten von Grundstückseigentümern/innen im und am Gewässer sein. Hierzu plant die Gemeinde ebenfalls weitere Informationsveranstaltungen.